In vino veritas...
Weinhaus Ibald
IMG 2502Das Weinanbaugebiet Mosel gilt als die älteste deutsche Weinregion und gehört zu den klassischen Weinbaugebieten Europas. Das Anbaugebiet liegt im Westen Deutschlands zwischen deutsch-französischer Staatsgrenze und dem Rhein. Die Rebflächen befinden sich entlang des rund 250 Kilometer langen Flusslaufes der Mosel auf deutschem Gebiet sowie an den Unterläufen ihrer Nebenflüsse Saar und Ruwer, die jeweils eigene weinbauliche Bereiche bilden.


Die Flüsse haben sich tief in das Rheinische Schiefergebirge eingegraben und damit die geologischen und klimatischen Voraussetzungen für den Weinbau geschaffen. Durch die geschützte Lage des Moseltales zählt das Gebiet zu den wärmsten Klimazonen Deutschlands. Die Wärmespeicherung der Flüsse verhindert Fröste.

Die Temperaturschwankungen sind gering: Mäßig kalte Winter und angenehm warme Sommer mit ausreichend Niederschlägen sind die Regel. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei etwa 10 Grad Celsius.

Das gemäßigte Klima um den 50. Breitengrad beschert der Mosel eine extrem lange Vegetationsperiode von April bis Oktober. In manchen Jahren können die Trauben bis in den November reifen. Zahlreiche archäologische Funde und historische Dokumente belegen, dass bereits im ersten Jahrhundert nach Christus die Römer Reben an den steilen Hängen der Flusstäler anbauten.

Die keltischen Einwohner der Region schätzten bereits um 500 vor Christus den Wein als Genussmittel. Ob sie schon Weinreben anbauten, ist nicht belegt, wird aber vermutet. Römische Legionen eroberten um 50 vor Christus das Moselland. Im Jahr 17 vor Christus wurde die Stadt Trier (Augusta Treverorum) gegründet.

Die steigende Nachfrage der wachsenden militärischen und zivilen Bevölkerung führte in der römischen Zeit wohl zur Anlage von Rebflächen in großem Stil. Trier hatte in der Spätantike zeitweise rund 60.000 Einwohner und war als Kaiserresidenz eine der Hauptstädte des römischen Reiches. Entlang der gesamten Mosel fanden Archäologen die Reste römischer Landgüter, Tempelanlagen, Raststätten und Kastelle sowie zahlreicher Kelteranlagen am Fuße steiler Weinbergslagen.

IMG 2509Nach dem Ende des Römischen Reiches übernahmen vor allem die Klöster eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung des Weinbaus. Im Hochmittelalter brachte der Zisterziensterorden sein Weinwissen aus Burgund an die Mosel. Der letzte Trierer Kurfürst, Erzbischof Clemens Wenzeslaus von S achsen, verfügte im 18. Jahrhundert M aßnahmen zur Förderung des Qualitätsweinbaus, die vor allem den Rieslinganbau förderten und damit bis heute die Region prägen. Nach der Französischen Revolution brachte die Säkularisierung durch Napoleon Bonaparte Anfang des 19. Jahrhunderts das Ende des klösterlichen Weinbaus, die Besitzungen der Abteien gingen an adelige und bürgerliche Besitzer über. N ach einer schwierigen Phase in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – die große Not der Winzer beeinflusste auch den 1818 in Trier geborenen Karl Marx in der Entwicklung seiner Thesen – brachte das späte 19. Jahrhundert dem Mosel-Weinbau eine große Blütezeit. Die Steillagen-Rieslinge waren die begehrtesten und teuersten Weißweine der Welt und wurden an den Höfen der Monarchen von London bis S t. Petersburg und in den Spitzenrestaurants von Berlin bis Paris genossen – zu höheren Preisen als die berühmtesten der Chateaux von Bordeaux und Burgund.

Die große Nachfrage nach fruchtigen Weißweinen brachte dem Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg eine weitere Blütezeit. Die Rebfläche wuchs von 7500 Hektar Ende der 1950er auf 12.300 Hektar Anfang der 1990er Jahre. Neben Riesling wurden verstärkt andere Rebsorten gepflanzt. Heute bewirtschaften knapp 5000 Winzer rund 9000 Hektar Reben. Die Mosel ist fünftgrößtes der 13 deutschen Weinanbaugebiete.

Der Steillagen-Riesling erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance. Er steht heute auf rund 5300 ha (60 %). Lange nicht genutzte Steilhänge wurden in den vergangenen Jahren wieder mit Riesling bepflanzt. Die besondere Kombination von Schiefergestein, Klima, Rebsorte und 2000-jähriger Winzertradition erbringt auch heute weltweit begehrte, elegante und mineralische Weine von einzigartigem Charakter.

Quelle: Moselwein e.V. www.weinland-mosel.de






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